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Seife
In meinem Schrank sehe ich die
Seife.
Die ich so gerne mag.
Seifenduft hat mich stets betört
und Seifenstücken liegen überall in allen Schränken.
Nicht nur zum Waschen hab ich dich gekauft
du Seife.
Du hattest mich angeduftet.
Ich ging dem Geruch nach.
Damals in der Kaufhalle.
Du im Regal und ich davor.
Seife.
Melone, Lemon, Meereswelle, Pfirsich
und auch mit Minzgeruch.
Seife.
Botest du dort an,
ich sah nur deine langen Beine.
Vorm Regal du und im Regal, im Supermarkt
auf super langen Brettern, lag die
Seife.
Für Menschen: Mann und Frau
sogar für Hund, Schwein und auch für Katzen.
Gab es da
Seife.
Im Stück,
rund und eckig,
fest und flüssig.
Da wärste gerne dreckig.
Ich nahm sie alle in die Hand
testete und roch mich am Regal entlang.
Bis meine Nase triefte.
Die Augen waren da schon feucht
und ich sah dich erst richtig,
Elke Badeente,
du duftest wie deine
Seife.
Du blonde, heiße Verkäuferin,
im grünkarierte Minirock.
Lang deine Haare und auch die Beine.
Auf deinem engen Pulli
aufgedruckt,
fünf bute Stücken aus
Seife.
Sie war die Elke Badeente.
Vom Stand für Waschlappen, Parfüm,
Badeschaum Deo und auch
Seife.
Lieblich und so frisch, duftete Elke Badeente,
war so rein und schön,
ihre Lippen, Augen, Nas`und Ohr,
der Busen, Beine und auch Po.
Sexi auch ihre Seife.
Sie fing gleich an und erzählte mir
Geschichten von weit her und von
Seife.
Sie wär` aus Fett und auch aus Salzen
und meinte wohl die Seife.
Ach Elke Badeente,
ich hab danach von dir geträumt
in heißen Nächten
und wusch mich gern mit deiner
Seife.
Im Bade wusch ich mich
fünf mal am Tag und
rieb mich ein, mit deiner
Seife.
Wir waren da intim
ich und du und überall war deine
Seife.
Ich stand vorm Waschbecken still
und sah, dass ich versteife.
Ich nahm wir wenig Wasser nur
und drehe in der Hand die
Seife.
Bis der zarte Schaum klebrig, durftig war und
dachte nur,
wie ich dich einreibe, mit deiner
Seife.
Doch nach ner Woche schon
war`s zu Ende mit der
Seife.
Im Supermarkt hab ich gefragt
nach Elke Badeente
den Drogeriemarktstand und ihrer
Seife.
Die Elke stand noch immer da
und bot mir wieder an von ihrer
Seife.
Ich nahm sie mit nach Haus
weil sie so duftig, eckig und auch,
mal hier und da,
schön rund und sexi war.
Die Elke und die Seife.
Jetzt waschen wir
nackisch, in Badewanne und auch Dusche,
gegenseitig, zusammen uns.
Überall unsere Hände und die Seife
an unseren schönen Körpern dran.
Feuchte Seife ist ganz flink
in allen Ritzen,
putzt und duftet gut
und macht uns heiß
für manches Spiel danach.
Weil das Spiel so sexi ist und ganz rein wohl auch,
hab ich gedacht:
„Wenn wir nicht gestorben sind
verbrauchen wir noch heute und auch morgen
ihre Seife.”
JS Dezember 2013
© Jörg Segger
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